assimiliert es sich mit dem vorangehenden l und n, was auch geschrieben wird:
<ld> wird nun [l] gesprochen und <ll> geschrieben,89 z.B. Biller („Bilder“), Geller („Gelder“), wille („wilde“) z.B. mellen, ik mell, du mellst, he mellt, wi mellt90 („melden“, „ich melde“, „du meldest“, „er meldet“, „wir melden“)
<nd> wird nun [n] gesprochen und <nn> geschrieben,91 z.B. Kinner („Kinder“), Hunn/Hunnen („Hunde“), 92 z.B. wennen, ik wenn, du wennst, he wennt, wi wennt93 („wenden“, ich wende“, „du wendest“, „er wendet“, „wir wenden“)
bleibt es erhalten
wenn es gesprochen wird, z.B. Kleder („Kleider“) 94
aber auch, wenn es nach langem Vokal nicht mehr gesprochen wird, z.B. laden („laden“), schaden („schaden“), Steden („Stätten“). 95
Gerät auslautendes <dd> in den Inlaut, bleibt es erhalten, z.B. Padden („Pfade“). 96
Gerät auslautendes <t/tt> in den Inlaut, gilt Folgendes:
Das <t/tt> bleibt erhalten
in <-cht>, <-ft>, <-st>, auch wenn es in der Aussprache abgeschliffen ist,97
<-cht>, z.B. Lichter/Lichten („Lichter“), Nachten („Nächte“)
in Bruchzahlen,99 z.B. Drüttel („Drittel“), Veertel (Ausnahme: Veddel/Viddel) („Viertel“), Föfftel („Fünftel“)
wenn es ein Konjugations- <t> des Partizips Präteritum schwacher Verben ist, z.B. verdaddert - verdadderte („verdutzt“ - „verdutzte“), verdüvelt - verdüvelte („verteufelt“ - „verteufelte“), vermurkst - vermurkste („verdorben“ – „verdorbene“), ebenso z.B. verdreiht - verdreihte („verdreht“ - „verdrehte“), verenkelt - verenkelte („vereinzelt“ - „vereinzelte“), vergrellt - vergrellte („erzürnt“ - „erzürnte“), verklaamt - verklaamte („erstarrt“ - „erstarrte“), vernückert - vernückerte („verkümmert“ – „verkümmerte“). 100
wenn das Suffix <t> zusammengesetzter Adjektive n den Inlaut gerät, z.B. dreebeent - dreebeente („dreibeinig“ - „dreibeinige“), dreetimpt - dreetimpte („dreispitzig“ - „dreispitzige“) 101
wenn einem Konsonanten plus <t> ein kurzer Vokal vorausgeht, z.B. Kanten („Kanten“) 102
wenn die hochdeutschen Entsprechungen statt eines „t/tt“ ein „ß“ haben, z.B. groot - grote („groß“ - „große“), Maat - Maten („Maß“ - „Maße“).103
Geht dem <tt> ein kurzer Vokal voraus, wird - obwohl inlautend stets stimmhaft [d] gesprochen wird - unterschiedlich <dd> oder <tt> geschrieben, z.B. Bett - Bedden („Bett“ - „Betten“), Bitt - Bidden („Bitte“ - „Bitten“), glatt - gladde („glatt“ - „glatte“), Wett - Wedden („Wette“ - „Wetten“) z.B. Bett - Betten („Beet“ - „Beete“), Matt - Matten („Matte“ - „Matten“), Nett - Netten („Netz“ - „Netze“), Schott - Schotten („Schott“ – „Schotten“), Schütt - Schütten („Schütze“ - „Schützen“), Watt - Watten („Watt“ – „Watten“). 104
Das t von <-st>
bleibt erhalten, z.B. Deensten („Dienste“), eernste („ernste“), eerste („erste“), Kisten („Kisten“) 105
assimiliert sich mit dem vorangehenden s, so dass man <ss> schreibt106, s. dazu unten Abs. 4.
Ansonsten gilt:
Bleibt es bei der stimmlosen Aussprache [t], bleibt die Schreibung <t>, z.B. in Bruten („Bräute“), Harten („Herzen“), Hölter („Hölzer“). 107
Kommt es zu einer stimmhaften Aussprache [d], wird <d> geschrieben, z.B. gode („gute“), harde („harte“), lude („laute“), rode („rote“), Tieden („Zeiten“). 108
Tritt eine Assimilation in Wörtern mit <-st> auf, kann das in der Schreibung berücksichtigt werden, z.B. Kasten, Kassen („Kasten“). 109
In der Lautfolge <-rst> fällt das r häufig aus, danach kann sich das t an das s assimilieren. Das kann in der Schreibung zum Ausdruck kommen, z.B. barsten, basten, bassen („bersten“).